360° Produktbilder in 45 Sekunden inklusive Nachbearbeitung

"Zeit ist vielleicht der wichtigste Faktor
in der E-Commerce-Fotografie"

In den Picture Instruments Customer Stories erzählen wir inspirierende Geschichten unserer Kunden und Partnerfirmen, die durch den Einsatz der Picture Instruments Software ihre Visionen verwirklichen. Marco Uphaus gründete die Fotoabteilung der Hamm Reno Group GmbH und spricht mit uns über die Entwicklungen in der Produktfotografie. Mit über 500 Mio. EUR Netto-Umsatz zählt die Hamm Reno Group zu den führenden europäischen Schuhhändlern, sodass Marco mit seinem Team über die Jahre bereits über 120.000 Schuhe fotografiert hat und eine Menge Erfahrung sammeln konnte.

PI: Hallo Marco, da du die Fotoabteilung einer der größten europäischen Schuhhändler leitest, wollten wir mit dir über deine Erfahrungen in der Produktfotografie sprechen. Wie kamst du überhaupt an diese Stelle, du bist ja kein ausgebildeter Fotograf im klassischen Sinne?
Marco: Hi! Ich war schon immer Technik interessiert und besonders Computer haben es mir angetan. 1997 habe ich dann meine Ausbildung als Groß- und Außenhandels-Kaufmann bei Hamm Reno angefangen. Als bedeutende Größe im internationalen Schuhmarkt ist Reno ein interessantes Unternehmen für den Groß- und Außenhandel, aber es wurde schnell klar, dass meine Stärken eher im Bereich EDV liegen und so habe ich noch in der Ausbildung in diese Abteilung gewechselt.

PI: Wie lange hast du dann in der EDV gearbeitet?
Marco: 10 Jahre war ich in der Abteilung. Als die Produktfotografie 2007 damals zum Thema in unserem Haus wurde, ist mir aufgefallen, dass unser Unternehmen unglaublich viel Geld für die Fotoproduktion ausgibt. Internet war für uns damals noch nicht von großer Bedeutung, aber auch schon früher mussten viele Schuhe für Kataloge und Prospekte fotografiert werden.

PI: Über wie viele Schuhe sprechen wir da im Jahr?
Marco: Wir arbeiten mit zwei Kollektionen, das macht dann jedes Jahr mindestens 6000 Schuhe und oft werden auch noch Bilder des linken Schuhs benötigt.

PI: Wie habt ihr damals diese Menge an zu fotografierenden Schuhen bewältigt?
Marco: Die Schuhe wurden zu externen Fotografen gefahren, was schon für die Bilder an sich horende Kosten mit sich brachte. Dazu kamen weitere Kosten für die elektronische Bereitstellung der Bilder und selbstverständlich der Transport der Schuhe von A nach B. Das war der Punkt an dem ich mir dachte, es muss eine effektivere Lösung geben, Schuhe zu fotografieren, so schwer kann das nicht sein.

PI: Wie viel Ahnung hattest du damals von Fotografie?
Marco: Zugegeben, bis dahin war ich der typische Hobby Fotograf, der alle zwei Wochen seine Kamera rausgeholt hat. Aber ab dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass das für mich interessant werden könnte. Deshalb hab ich dann bei uns im Haus einfach angefragt, ob ich eine Fotoabteilung gründen darf. Glücklicherweise wurde in der Geschäftsführung schnell erkannt, dass meine Idee großes Potential bietet um Kosten zu sparen. So habe ich freie Hand für den Aufbau der Abteilung bekommen.

PI: Und wie hast du die Fotoabteilung dann 2007 angefangen aufzubauen? Was für ein Equipment stand dir zur Verfügung?
Marco: Ich habe ganz klassisch mit einem Leuchttisch und einer Acryl Hohlkehle, die mit drei Blitzgeräten beleuchtet war, angefangen.

PI: Die Produktfotografie ist sehr komplex, wie hast du dir die nötigen Kenntnisse dafür angeeignet?
Marco: Am Anfang war es so, dass ich mir vieles selbst beigebracht habe und über Trial and Error viele Erkenntnisse gewinnen konnte. Bei meiner nebenberuflichen Tätigkeit als Musiker, habe ich dann einen Fotografen kennengelernt, der mir viele Tipps geben konnte. Über diesen Fotograf konnte ich dann weitere Kontakte zu Fotografen knüpfen, mit denen dann ein angeregter Austausch über das Internet stattgefunden hat. Zusätzlich habe ich dann noch Workshops besucht und mich so immer weiter fortgebildet. Das schöne am Fotografieren ist, dass du ziemlich schnell Fortschritte machst, nicht wie beim Gitarre spielen, wo du ewig lang üben musst. Das motiviert natürlich.

PI: Das stimmt, wenn man die Prinzipien der Fotografie ein mal verstanden hat, sieht man schnell Erfolge, was natürlich Spaß macht. Wie hat sich das in der Arbeit deiner Abteilung bemerkbar gemacht?
Marco: Wir waren dann ziemlich schnell neben der Produktfotografie auch für die Bilder für Social Media, d.h. die Facebook Seite und die Website reno.de verantwortlich.

PI: Für Social Media und eure Website habt ihr dann aber auch mit Models gearbeitet, oder?
Marco: Ja, wegen des schmalen Budgets habe ich damals die Modele aus meinem Familien- und Bekanntenkreis rekrutiert. Aber trotz der günstigen Lösungen, konnten sich die Ergebnisse sehen lassen.

PI: Wo du das Budget ansprichst, wie sah es mit deinem Equipment aus? Musstest du da auch sparen?
Marco: Nein, unsere Ausrüstung, also Kamera und Blitzgeräte, war professioneller Standard. Anders geht es auch nicht. Aber beim Drumherum haben wir viel probiert und gebastelt, um Kosten zu sparen.

PI: Was habt ihr alles probiert?
Marco: 2008/2009 fingen die ersten Onlineshops an, ihre Schuhe auf Drehtellern zu fotografieren und die Bilder mit 360° Playern auf ihren Websiten einzubinden. Das wollten wir natürlich auch. Die ersten Versuche für unsere Drehteller habe ich selbst aus Kapa Platten gebaut. Später habe ich mir dann Glas schneiden lassen und einfach vieles probiert, um selbst 360° Produktfotos machen zu können.

PI: Das klingt nach viel Arbeit und einem großen Zeitaufwand. Wie viele Schuhe konntet ihr so fotografieren?
Marco: Absolut, dieser Prozess hat nur für ausgewählte Schuhe funktioniert. Die gesamte Kollektion mit 3000 Schuhen konnten wir so nicht fotografieren.

PI: Das heißt den Großteil der Schuhe habt ihr weiterhin mit eurem klassischen Leuchttisch fotografiert?
Marco: Genau. Aber auch das war sehr aufwendig. Ein Mitarbeiter musste immer neben dem Leuchttisch sitzen, um die Schuhe per Hand in die Position zu drehen, in der sie fotografiert werden sollten. Das heißt, ich saß hinter der Kamera und der Mitarbeiter hat die Schuhe zur Seite, nach oben und nach unten gedreht.

PI: Und wie habt ihr die Bilder damals freigestellt?
Marco: Dafür hatten wir sieben Mitarbeiter, die die Schuhe manuell freigestellt haben. Aber das war bei weitem kein genaues Freistellen der Bilder, sondern eher grobes ausfrickeln.

PI: Euer Team bestand also damals aus bis zu 10 Leuten und trotzdem war es euch nicht möglich alle Schuhe zu fotografieren?
Marco: Nein, wir haben nur die Schuhe fotografiert, die wirklich für Prospekte, den Internetauftritt und Social Media gebraucht wurden.

PI: Wie ging es dann weiter? Mit der Zeit wurde der Onlinehandel doch auch immer wichtiger.
Marco: Als die erste 360° Maschine für Schuhfotografie auf den Markt kam, haben wir direkt Kontakt aufgenommen und so eine Maschine bestellt. Das war für uns eine sehr große Arbeitserleichterung. So konnten wir 12 Ansichten innerhalb von 12 Minuten fotografieren, das war damals natürlich das Highlight. Trotzdem wollte ich unseren Produktfotografie-Prozess weiter optimieren.

PI: Welche Verbesserungsmöglichkeiten hast du gesehen?
Marco: Trotz des Zeitgewinns war es immer noch ein sehr großer Aufwand die Bilder freizustellen und die 12 Minuten Leerlauf während der 360° Foto Runde haben mich beschäftigt. Es kam dann aber auch ziemlich schnell schon ein neues Gerät auf den Markt, mit dem wir dann drei Mal so schnell arbeiten konnten. Eine komplette 360° Ansicht des Schuhes konnten wir dann, mit Oben- und Untenansicht, in ca. 5 Minuten produzieren.

PI: Ihr konntet eure Produktivität also erheblich steigern?
Marco: Ja auf jeden Fall, von diesen Maschinen haben wir dann vier Stück gekauft. Das war aber auch dringend notwendig, denn durch die steigende Bedeutung des Onlinehandels, stiegen auch die Anforderungen an die Bilder und selbstverständlich die Masse an zu fotografierenden Schuhen. Es wurden immer mehr Exporte erforderlich, das heißt jeder Marktplatz hat seine eigenen Styleguides, die festlegen ob die Datei als JPEG oder PNG exportiert wird, wie der Schuh im Bild positioniert werden muss, welche Farbe der Hintergrund haben soll usw. Mit unseren Systemen war es eine mühselige Programmierarbeit all diesen Anforderungen gerecht zu werden.

PI: Und da kam Picture Instruments ins Spiel.
Marco: Richtig, glücklicherweise hatte ich schon wegen eines anderen Projektes euren Kontakt.

PI: Stimmt, das war ein interessantes Projekt. Magst du darüber ein bisschen erzählen?
Marco: Für die Reno Prospekte mit 1 Millionen Auflage haben wir damals die fotografierten Schuhe freigestellt und von Externen einen Schatten drunter malen lassen. Da die Firma die Schatten manuell unter jedes Bild gemalt hat, war das sehr kostenintensiv und ich habe nach einer besseren Lösung gesucht. Irgendwie wollte ich den echten Fotografieschatten als separate Freistellebene auf das Bild bekommen. Also habe ich mich erstmal auf die Suche nach einer Software für das Freistellen mit Gegenlicht gemacht. Die Firma Hensel hat mir dann eure Software Mask Integrator empfohlen.

PI: Damit wir dich bei deiner Idee besser unterstützen konnten, hast du uns ein Bild von deiner selbst gebauten Freistell-Maschine für Schuh Fotos mit Schatten geschickt.
Marco: Die Zusammenarbeit mit Picture Instruments war damals sehr intensiv und hat sich für uns sehr gelohnt. Die "Schatten-Maschine" ist bisher einzigartig und wird von uns bis heute genutzt. Damit sind wir dazu in der Lage den echten Schatten auf einer eigenen Ebene bearbeiten zu können. Aus diesem Projekt hat sich dann auch direkt ein weiteres entwickelt.

PI: Auf dem Foto was du uns geschickt hattest, war auch eure Maschine für die 360° Produktfotografie zu sehen. Da wir uns aufgrund unserer Freistell-Software Mask Integrator und Chroma Mask schon lange mit dem Thema beschäftigen, hat die Maschine bei uns großes Interesse geweckt.
Marco: Ja plötzlich ging es dann nicht mehr nur um die "Schatten-Maschine", wir haben dann ganz schnell an zwei Baustellen gearbeitet und mögliche Konzepte für ein 360° Schuh-Fotosystem besprochen, das genau meinen Wünschen und Anforderungen entspricht. Da meine Frau und ich zu der Zeit auch unser erstes Kind erwarteten, hatten wir uns überlegt, dass das eine gute Möglichkeit für einen Nebenverdienst von zu Hause aus ist. Nachdem ich alle meine Anforderung formuliert hatte, wurde die konzeptionelle Arbeit sehr schnell konkret.

PI: Welche Anforderungen waren dir besonders wichtig, die dir bei euren alten Systemen gefehlt haben?
Marco: Ganz klar, Zeit und Bequemlichkeit! Am wichtigsten war mir, dass ich den Schuh nicht mehrmals anfassen und umpositionieren muss. Bei den handelsüblichen Geräten hat man immer das Problem, dass man nur ein Zusatzfoto von oben machen kann und nicht ein weiteres von unten. Da ein Foto der Sohle und von oben eigentlich immer gefordert wird, muss der Schuh ohne Picture Instruments entweder gedreht oder auf die Seite gelegt werden. Ich wollte den Schuh aber nur 2 mal anfassen, zum reinstellen und zum rausholen. Also sind zwei weitere Kameras notwendig, sodass ich mit zwei Klicks eine Obenansicht und ein Foto der Sohle des Schuhs anfertigen kann. Da bei Schuhen meist der rechte und linke Schuh fotografiert werden muss, war mir außerdem eine Spiegelfunktion wichtig. So muss ein Schuh, bei dem rechter und linker Schuh identisch sind, nur ein Mal fotografiert werden. Mit einem Knopfdruck spare ich so enorm viel Zeit, da auch nur ein Schuh präpariert werden muss.


PI: So, jetzt arbeitet ihr schon seit mehreren Monaten mit unserem neuen Gerät. Wie viel Zeit sparst du damit ein?
Marco: Mittlerweile dauert eine freigestellte 360° Komplettansicht des Schuhs nur noch 46 Sekunden und der Gesamtprozess inkl. Schuh rein und raus unter 90 Sekunden.

PI: Das kann man eine erfolgreiche Zusammenarbeit nennen, den Fotografie- und Freistell- Prozess von anfangs 12 Minuten, dann über fünf Minuten auf unter 90 Sekunden zu reduzieren, wo dann im Gegenzug zu den alten Systemen schon beide Zusatzfotos inbegriffen sind.
Marco: Es ist wirklich eine gute Zusammenarbeit! Es ist einfach unbezahlbar, dass meine individuellen Anforderungen an die Maschine voll und ganz umgesetzt wurden.

PI: Individualisierung ist ein USP von uns, dem sich andere Hersteller oft verweigern. Meist ist es ja so, dass bei der Entwicklung und Umsetzung von Individualisierungen ein Mehrwert entsteht, welcher ggf. die Probleme vieler Kunden löst.
Marco: Ich denke dafür ist das Picture Instruments System für die Schuhfotografie das beste Beispiel. Ihr merkt ja, wie groß das Interesse in der Schuhbranche inzwischen ist.

PI: Welche Herausforderungen siehst du zukünftig in der Produktfotografie?
Marco: Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann nicht mehr reicht, das Produkt auf einer Ebene zu drehen und dann entweder mit mehrstufigen Fotoreihen oder mit echten 3D Daten gearbeitet wird. Mehrstufige Reihen könnt ihr ja schon und deine ersten Tests aus euren Geräten 3D Daten zu erzeugen, sehen auch schon beeindruckend aus. Für mich persönlich wünsche ich mir allerdings, dass die Bilder in noch schnellerer Zeit umgerechnet werden können.

PI: Mit deinem neuen Rechner konntest du doch schon wieder einige Sekunden reinholen, aber selbstverständlich arbeiten wir stetig an der Verbesserung unserer Software und suchen nach neuen Wegen den Produktfotografie Prozess zu optimieren. Sobald es ein Software Update gibt, gehörst du zu den ersten, die davon erfahren.
Marco: Ich bin gespannt und freue mich jetzt schon auf die Updates.

PI: Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, uns ein wenig aus deinem Arbeitsalltag zu berichten.
Marco: Ich danke euch und freue mich schon bald wieder von euch zu hören.
PI: Danke Marco und bis bald!

Du interessierst dich für Produktfotografie-Systeme? Nimm gerne Kontakt zu uns auf:
Jörg Hauenstein
Mobil: +49 (0) 173 - 71 910 00
E-Mail: joerg@picture-instruments.com




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