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Spagat zwischen Kreativität und sicherem Einkommen

"Oft hat mein Bauchgefühl mir zum Erfolg verholfen"

In den Picture Instruments Customer Stories erzählen wir inspirierende Geschichten unserer Kunden und Partnerfirmen, die durch den Einsatz unserer Software ihre Visionen verwirklichen. Heute spricht Muhlis Gedik alias Moogo mit uns über seinen neuesten Track „The Secret“, das dazugehörige Musikvideo und den Spagat zwischen Kreativität und der Notwendigkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

PI: Hi Muhlis, ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, mir und unseren Kunden alles von deinem neuesten Projekt zu erzählen.
Muhlis: Hi! Selbstverständlich, ich bin dir sehr dankbar für eure Unterstützung bei der Produktion des Videos zu „The Secret“ und ich freue mich natürlich sehr, dir, dem Picture Instruments Team und euren Kunden das Ergebnis präsentieren zu können.

PI: Wir kennen uns ja bereits seit dem Studium, du warst immer ein kreativer Typ, hast immer Musik gemacht und bist viel in der Welt rumgekommen. Natürlich habe ich mitbekommen, dass du längere Zeit in Australien und in London, gelebt und gearbeitet hast, aber in engeren Kontakt kamen wir ja erst wieder durch deine Arbeit an dem Video zu „The Secret“. Erzähl doch ein bisschen darüber, was du in den ganzen Jahren gemacht hast.
Muhlis: Während des Studiums, der Medientechnik an der Fachhochschule Düsseldorf, habe ich mein Praxissemester im Studio NuVu in Sydney absolviert. Die Arbeit und die Stadt haben mir so gut gefallen, dass ich im Anschluss an meine Diplomarbeit in diesem Studio noch für ein weiteres Jahr gearbeitet habe. Sydney ist einfach fantastisch und hat eine tolle Energie. Danach hat es mich nach London verschlagen, dort habe ich 3 Jahre bei Avid gearbeitet. Allerdings hatte ich dort eher einen technischen Job und erkannte, dass ich lieber kreativ arbeite. Ich bin also meinem Herz gefolgt, bin so in Köln gelandet und habe angefangen mein eigenes Studio aufzubauen. Barcelona war aber immer ein Traum von mir, den ich dann auch irgendwann realisiert habe. Mittlerweile lebe ich seit über einem Jahr in Barcelona. Hier habe ich die perfekte Work-Life Balance für mich gefunden. Eine Woche im Monat verbringe ich in Köln und arbeite für den WDR als Toningenieur. Zudem doziere ich an der SAE Köln „Messtechnik und Raumakustik“. Das ist für mich totaler Luxus, denn so kann ich in den 3 Wochen, in denen ich in Barcelona bin, mich voll und ganz meinen eigenen Projekten widmen und meine Kreativität ausleben.

PI: Wow, das ist wirklich Luxus und es klingt für mich so, als würde die Message deines Songs, eng mit deinem eigenen Leben zusammenhängen.
Muhlis: Ja! Definitiv! Ich bin in meinem Leben zwar schon immer meiner Intuition gefolgt, aber in den letzten Jahren wurde die vom Alltagstrubel irgendwie übertönt und meine innere Stimme wurde zunehmend leiser. Dadurch habe ich falsche Entscheidungen getroffen. Ich habe selbst die Warnsignale meines Körpers ignoriert und einfach immer weitergemacht. Ich war quasi gefangen in meinem Alltag. Irgendwann war ich ständig krank, fühlte mich immer erschöpft, hatte fortlaufend schlechte Laune und war einfach sehr unzufrieden. Ich war nicht beim Arzt, aber ich glaube man kann schon „Depression“ dazu sagen.

PI: Leider sind Burn-Out und Depressionen in unserer Gesellschaft mittlerweile keine Seltenheit mehr, aber ich habe das Gefühl, dass gleichzeitig auch das Bewusstsein dafür, achtsam mit sich umzugehen und sich die notwendigen Auszeiten zu gönnen, um wieder zu sich selbst zu finden, wächst. Ich bin wirklich sehr froh, dass du für dich einen Weg gefunden hast, dieser negativen Spirale zu entkommen. Wie bist du denn auf die Idee zur Story von „The Secret“ gekommen?
Muhlis: Wie ich eben erzählt habe, war ich, bevor ich angefangen habe mich mit dem Song zu beschäftigen, in keiner guten Verfassung und mir war klar, dass ich was in meinem Leben ändern muss, damit meine innere Stimme wieder lauter wird und mich in die richtige Richtung führt. Ich hatte den Song vor vielen Jahren als Instrumental-Song produziert und beim Durchstöbern meines Archives bin ich wieder darauf gestoßen. Ich habe schon beim ersten Hören direkt gemerkt, dass mich der Track tief berührt und durch seinen treibenden Groove bewegt. In dem Augenblick dachte ich: "Dieser Song verdient mehr, als nur ein beiläufiger Instrumental-Song auf einem Album zu sein" und sofort hatte ich die Vision dem Song durch einen wachrüttelnden Rap mehr Aussagekraft zu verleihen.

PI: Du hast ja nicht selbst gerappt und dafür den englischen Künstler Jermaine Bless an Board geholt. Hat er auch den Text geschrieben?
Muhlis: Teils-Teils. Die Grundidee des Textes habe ich selbst geschrieben. Jermaine konnte sich direkt mit dem Text identifizieren. Er hat ihn noch durch seine Sicht der Dinge ergänzt und den kompletten Text optimiert, damit er sich besser rappen lässt. Das Schreiben des Textes war zu der Zeit sehr wichtig für mich und auch ein Teil meines persönlichen Heilungsprozesses. Ich schreibe schon lange jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen alle Gedanken, die mir so im Kopf herumschwirren, auf. Bei der Arbeit an dem Text kam mir eine dieser Morgenseiten in Erinnerung, die ich ein halbes Jahr vorher an einem trüben Wintermorgen geschrieben hatte. Mir ging damals die Monotonie, in der ich und viele andere Menschen stecken, durch den Kopf. In unserem stressigen Alltag überhören wir oft unsere innere Stimme, dabei sollten wir uns viel mehr auf unsere Intuition verlassen. Wir vergessen oft, dass wir unser Leben selbst in der Hand haben und das eingefahrene Strukturen verändert werden können. Wenn du unzufrieden bist, werde aktiv! Lasse Dinge, die dich unglücklich machen bleiben und befasse dich mit Dingen, die dich Glücklich machen. Sämtliches Handeln liegt in deiner Macht. Das habe ich mir auch selbst zu Herzen genommen! Seitdem ich den Song bzw. das Video gemacht habe, bin ich auch um einiges achtsamer im Alltag geworden und "versuche" mir und meinem Gefühl immer treu zu bleiben. Ich sage bewusst "versuche", weil es ein Prozess ist und man schnell in eingefahrene Spuren zurück fällt, aber ich arbeite stetig daran und ich merke, dass es mir dadurch immer besserer geht.

PI: Mit der Geschichte im Hinterkopf ist es natürlich umso motivierender, dass du nicht nur viel positive Resonanz für das Lied und auch für das Video bekommen hast, sondern für einen Newcomer auch ziemlich gute Streaming Zahlen hast, wie ich finde.
Muhlis: Ja genau! Das bestätigt doch die Aussage des Songs und zeigt dazu noch, dass die Leute da draußen bereit sind „aufzuwachen“. Ich habe dieses Projekt nicht aus wirtschaftlichen Gründen umgesetzt und habe trotzdem eine hohe Anzahl an Views und zudem hat sich nach der ersten Veröffentlichung im kleinen Kreise noch ein Sponsor gemeldet, der das Projekt nachträglich finanziell unterstützt hat. Damit habe ich gar nicht gerechnet und das ist wirklich toll. Ich bin allein meinem Gefühl gefolgt, um den Menschen eine "Message" zu geben und zu meinem kreativen Erfolg kam dann auch noch ein bisschen finanzielle Unterstüzung. Das ist wirklich ein tolles Gefühl. Ich will mich nicht mehr von Geld leiten lassen, denn dadurch gerät die Kreativität schnell in den Hintergrund. Dieses Video ist vielmehr ein Beweis dafür, dass es auch umgekehrt gut funktionieren kann. Mach was dir Spaß macht und was du gut kannst. Mach das mit Leidenschaft und mit 200% Motivation. Lass dich von kleinen Rückschlägen und dem Gerede anderer nicht beeinflussen. Stehe einmal mehr auf als du umfällst und halte durch, denn dann bin ich der festen Überzeugung, dass das Geld deiner Kunst folgen wird und nicht du dem Geld folgen musst. Aus diesem Grund nehme ich zurzeit kaum Auftragsjobs an. D.h. nur wenn sie mich kreativ und emotional berühren und ich sie wirklich machen möchte. Ich will Dinge umsetzten, die meiner Vorstellung von Kunst entsprechen und nicht nur auf möglichst hohe Klickzahlen und Profite abzielen. Die kreative Phase in dem gesamten Prozess, sprich der Weg zum Ziel ist für mich bereits die Belohnung. Das Gefühl etwas neues zu schaffen, kann man mit nichts anderem vergleichen.

PI: Da gebe ich dir zu 100% recht! Nichts anderes machen wir hier bei Picture Instruments. Da der Großteil unseres Teams, einschließlich mir selbst, eher technisch/mathematisch veranlagt ist, spiegelt sich unsere Kreativität manchmal eher in Formeln, Algorithmen und Programmcodes wieder, aber wir lieben was wir machen und das soll sich in unseren Produkten widerspiegeln. Inwiefern schränkt dich ein begrenztes Budget bei deinen Projekten ein?
Muhlis: Die positiven Reaktionen bestärken mich darin, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde und ein knappes Budget kein Hindernis sein sollte. Im Gegenteil, man muss erfinderisch werden und wächst an den Herausforderungen. Ich habe in der Produktionskette viel selbst machen können und ich habe es geschafft das kreative Team um mich herum von der Bedeutung des Projektes zu überzeugen, sodass alle trotz relativ niedriger Gagen 120% gegeben haben. Das weiß ich sehr zu schätzen und dafür bin ich auch sehr dankbar.

PI: Kannst du uns ein bisschen zur Entstehung des Videos sagen?
Muhlis: So wie es meistens der Fall beim Erstellen eines Videos ist, habe ich bereits eine gewisse Vorstellung und einen bestimmten Look im Kopf gehabt und zudem war für mich klar, dass ich mit 3D Animationen arbeiten wollte. Ich lege mich allerdings nie von vornherein komplett fest, denn so können Ideen untergehen, die vielleicht viel besser wären. Wir sind insgesamt 3 mal losgezogen und haben verschiedenen Sequenzen gedreht, die die Stimmung des Songs unterstreichen. Mit euren Picture Instruments Plugins konnten wir den Look, den ich im Kopf hatte, direkt umsetzen. Zudem waren wir begeistert wie smooth eure Plugins arbeiten. Da ich aber aufgrund meines begrenzten Budgets keine High-End Kameras von Arri oder Red verwenden konnte (obwohl ich sie gerne gehabt hätte) mussten wir von daher darauf achten, dass Kompressionsartefakte beim Color Grading, insbesondere weil wir auch Handy-Aufnahmen dabei hatten, nicht zu stark zum Vorschein kommen. Da haben eure Plugins im Vergleich zu den Boardmitteln echt gut abgeschnitten. Früher haben wir z.B. die Hauttöne über die Secondaries maskiert, was zum einen mehr Artefakte erzeugte und zum anderen viel länger dauerte. Nachdem das Grundgerüst stand und auch die 3D Animationen fertig waren, haben wir noch ziemlich viel Arbeit in die weitere Nachbearbeitung gesteckt. Z.B. Keying, Zeitraffer, Videoeffekte usw. Zum Glück laufen eure Plugins in After Effects, denn ohne After Effects wäre das alles gar nicht möglich gewesen und ohne eine richtige Integration eurer Plugins wäre das bestimmt umständlich geworden… ich wollte jetzt nicht unmöglich sagen, denn irgendwie gibt es ja immer eine Lösung (lacht).

PI: Das klingt trotz der Hilfe durch unsere Plugins nach einer Menge Ausdauer.
Muhlis: Du sagst es :-) Und obwohl ich einiges selbst machen konnte, hängt trotzdem immer noch genug von anderen Leuten und den äußeren Umständen ab, auf die man nicht unbedingt direkten Einfluss hat. Die Hindernisse oder Ausfälle können enttäuschend sein oder auch sehr frustrierend. Ich war auch zwischendurch an einem Punkt, an dem ich alles hinschmeißen wollte, da braucht man echt Durchhaltevermögen und darf sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. In solchen Momenten habe ich mir dann klar gemacht, dass es möglich ist dieses Ziel zu erreichen. Das hat mir dann immer wieder Kraft gegeben und mich innerlich gestärkt.

PI: Noch mal kurz zurück zum Color Grading. Willst du uns verraten, wie ihr den Look erzeugt habt.
Muhlis: Klar, ist ja kein Geheimnis (lacht). Außerdem teile ich mein Wissen gerne. Ungefähr so schnell ging es schon beim ersten mal (lacht). Seht selbst. Ich habe mal eine kleine Szene mitgebracht:

PI: Wir haben jetzt schon einige wichtige Aspekte beleuchtet, aber eine gute Idee fällt und steht mit dem Team, das sie umsetzt. Wie hast du dein Team zusammengestellt?
Muhlis: Durch meine jahrelange Arbeit in der Musikbranche habe ich mir ein gutes Netzwerk aufgebaut, ich kenne viele Leute und pflege diese Kontakt auch. Bei diesem Projekt hatten wir ein internationales Team aus den Städten Barcelona, Hamburg, Köln und Istanbul. Natürlich spreche ich mit Freunden und Bekannten über meine Projekte, so habe ich zum Beispiel den Rapper für das Lied gefunden. Vor Jermaine hatte ich schon versucht mit 3 anderen Rappern zu arbeiten, was aber leider aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert hat. Ich sprach darüber mit einem alten Kollegen aus meiner Zeit bei Avid und der hat mich daraufhin direkt mit Bless bekannt gemacht. So ähnlich war es doch übrigens auch mit uns beiden :-) Wir haben uns während des Studiums kennengelernt und sind seitdem sporadisch in Kontakt geblieben. Zu meiner Zeit bei Avid in London hatte ich dann eure Brainworx Plugins im Avid Plugin Pool entdeckt und war ziemlich begeistert. Das ist ja mittlerweile schon ein paar Jahre her, dass du gemeinsam mit Dirk Brainworx aufgebaut hast. Das gleiche kann ich nun auch einige Jahre später über eure Picture Instruments Foto- und Videobearbeitungssoftware sagen.

PI: Ja, vielen Dank! Es freut mich dass ich dir helfen konnte und sowohl Warping Wheels als auch Color Cone euren Workflow in der Postproduktion wesentlich effizienter macht. Aber was sagen da schon 1000 Worte!? Ich meine der Clip spricht einfach für sich, da hast du ganze Arbeit geleistet, Glückwunsch! Und wie gehts jetzt weiter für dich, was sind deine nächsten Projekte?
Muhlis: Zurzeit laufen aus unterschiedlichen Genres einige Projekte parallel. Da ich an allen mit Leidenschaft arbeite, konnte ich mich bisher noch nicht entscheiden, welches ich zuerst abschließen möchte. Am meisten konzentriere ich mich aber gerade auf mein Elektro-Projekt, vielleicht schaffe ich es ja noch dieses Jahr die EP zu veröffentlichen. Welchem Projekt ich mich letztendlich noch intensiver widmen werde, möchte ich auf meinem Weg entscheiden. Und wie immer heisst auch hier die Devise: Folge deiner inneren Stimme:-)

PI: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich freue mich schon bald wieder von dir zu hören und wünsche dir viel Erfolg für deine nächsten Projekte.
Muhlis: Ich danke dir! Es macht immer Spaß sich auszutauschen, ich hoffe wir hören schon bald wieder voneinander.

Einen vollständigen Überblick über die Arbeit von Muhlis Gedik gibt es auf mg-grooves.com und soundshaper.de oder auf Instagram und Facebook!

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